Krisen bewältigen: Mit starker Pharmaindustrie im Rücken

Rund 91 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik halten es für wichtig, dass Deutschland und Europa eine eigene leistungsfähige Pharmaindustrie haben. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hervor. Außerdem schreiben die Bürger:innen der Digitalisierung ein großes Potenzial für die Bekämpfung von Pandemien zu.

Mehr als 60 Prozent der Befragten halten das deutsche Gesundheitswesen nicht für krisengerüstet. Doch große Hoffnungen liegen auf der Forschung: So sprechen viele Menschen den wissenschaftlichen Instituten bzw. den pharmazeutischen Unternehmen die größte Bedeutung zu, wenn es darum geht, Lösungen angesichts gesundheitlicher Herausforderungen wie COVID-19 oder Krebs zu finden. Mehr als drei Viertel (76 %) der Umfrageteilnehmenden gaben außerdem an, dass die pharmazeutische Industrie für Deutschland während der Corona-Pandemie wichtiger geworden ist.

Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, erneuerte vor diesem Hintergrund seine Forderung nach einer „Standortsicherung in Deutschland und Europa zu vernünftigen, auskömmlichen und vor allem stabilen Rahmenbedingungen.“ Laut ihm hat „der enorme Wettbewerbs- und Preisdruck auf Arzneimittel dazu geführt, dass sich viele Lieferketten von Europa nach Asien verlagert haben. So werden Wirkstoffe inzwischen in großem Umfang von oft wenigen Fertigungsstätten aus Indien und China bezogen. Wenn es hier zu Ausfällen kommt, drohen sehr schnell weltweite Lieferengpässe.“ Joachimsen betonte: „Eine verlässliche und innovative Arzneimittelversorgung muss uns definitiv etwas wert sein.“

Das Gesundheitswesen digitalisieren

Laut der Umfrage finden die Menschen in Deutschland außerdem, dass die Digitalisierung eine wichtige Rolle in der Bekämpfung von Pandemien spielen kann. Mehr als 63 Prozent sehen etwa die „Vernetzung von Gesundheitsbehörden“ als Chance. 45,5 Prozent nannten hier die „Unterstützung beim Impfmanagement“ und fast 42 Prozent die „Vernetzung internationaler Forschung“.

Digitalisierung: Wichtig in der Pandemie-Bekämpfung. ©iStock.com/metamorworks
Digitalisierung: Wichtig in der Pandemie-Bekämpfung. ©iStock.com/metamorworks

Auch über die Pandemie hinaus gilt: „Die Digitalisierung ermöglicht eine hochwertige, bezahlbare Versorgung für alle“, erklärte der BPI-Chef. Er ergänzte: „Neue Technologien verbessern die Versorgung der Patientinnen und Patienten gerade bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten. Nicht zuletzt liefern Gesundheitsdaten eine wichtige Grundlage für neue Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Medizin – auch bei der Bekämpfung von Gesundheitsbedrohungen wie der COVID-19-Pandemie.“

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