Pharma - Bad Homburg vor der Höhe:Neue Medikamente: Eli-Lilly-Chef hofft auf Kassenschlager

Pharma - Bad Homburg vor der Höhe: Tabletten liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
Tabletten liegen auf einem Tisch. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Bad Homburg (dpa) - Der US-Pharmakonzern Eli Lilly and Company hat in der Pandemie mit einem Antikörper-Cocktail eine wichtige Rolle in der Behandlung von Covid-19 gespielt. Bekannter ist das Unternehmen aber für Medikamente etwa gegen Diabetes. Ein bedeutender Risikofaktor für diese Krankheit ist Übergewicht - hier könnte Eli Lilly mit einem Mittel gegen Fettleibigkeit durchstarten. Konzernchef David Ricks sieht sein Unternehmen vor einer Wachstumswelle, wie er der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am deutschen Standort in Bad Homburg sagte.

Ricks bezeichnete 2023 als richtungsweisendes Jahr für den US-Pharmahersteller, der zu den größten der Branche gehört. Gleich fünf wichtige Medikamente stehen vor dem Marktstart. Alle Neulinge hätten das Zeug zum Kassenschlager, sagt der Konzernlenker. Damit sind in der Branche Mittel mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar gemeint. "Wir haben in den vergangenen 18 Monaten eine regelrechte Welle erfolgreicher Studiendaten gesehen."

Die Aktie hat in dieser Zeit gut drei Viertel an Wert hinzugewonnen. Experten sehen vor allem große Chancen für das Diabetes- und Abnehmpräparat Mounjaro und den Alzheimer-Wirkstoff Donanemab, für den Lilly auf eine Marktzulassung hofft.

Erst kürzlich hatte der Konzern seine Jahresprognose erhöht. Das Management rechnet für 2023 mit einem Umsatzanstieg um bis zu elf Prozent auf 31,7 Milliarden Dollar (29,1 Mrd Euro). Der Erlös aus den Corona-Antikörpern ist inzwischen zwar fast auf null gesunken, doch schießen die Verkäufe des Medikaments Mounjaro in die Höhe.

Dabei profitierte Lilly zuletzt ähnlich wie der dänische Wettbewerber Novo Nordisk auch von einem zweifelhaften Abnehmtrend in den USA - nicht übergewichtige Menschen erwerben die Präparate, um die Pfunde schmelzen zu lassen. Novo Nordisk kam so in Lieferschwierigkeiten, Lilly erging es ähnlich. Der Engpass ging letztlich zulasten vieler Diabetiker. Um dem zu begegnen, versucht das Unternehmen laut Ricks, die Nachfrage von Menschen zu dämpfen, die weder adipös sind, noch Diabetes haben - etwa, indem sie mehr dafür zahlen müssen.

© dpa-infocom, dpa:230524-99-804635/2

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