Wechsel an der Bayer-Spitze

Strategiechef Baumann löst Dekkers ab

25.02.2016 - Deutschland

(dpa) Schneller Führungswechsel bei Bayer: Strategie-Chef Werner Baumann wird bereits zum 1. Mai die Nachfolge des scheidenden Konzernchefs Marijn Dekkers antreten. Der Vertrag von Dekkers werde vorzeitig aufgelöst, wie der Konzern am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte.

Für Bayer beginne nach der von Dekkers vorgenommenen Neuausrichtung mit der Konzentration auf das Geschäft rund um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze eine neue Ära, sagte Aufsichtsratschef Werner Wenning. Deswegen sei nun der «richtige Zeitpunkt», die Verantwortung weiterzugeben. Bayer habe sich unter der Leitung von Dekkers «hervorragend» entwickelt.

Baumann (53) galt schon längere Zeit als heißer Kandidat für die Dekkers-Nachfolge. Der konzerninterne Übergang wurde 2014 eingeleitet, nachdem Dekkers (58) seinen Vertrag aus privaten Gründen nur um zwei Jahre verlängert hatte.

Dekkers selbst zog eine positive Bilanz seiner Amtszeit: Mit seiner klaren Fokussierung auf Gesundheit und Pflanzenschutz sei das Unternehmen in einer Position der Stärke. Auf allen Ebenen seien die Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung gestellt, betonte er.

Dekkers' Vertrag hätte eigentlich eine Laufzeit bis zum Jahresende gehabt. Doch der aus den Niederlanden stammende Manager habe selbst vorgeschlagen, den Kontrakt zum 30. April nach der Hauptversammlung aufzulösen, teilte das Unternehmen mit. Dekkers will künftig seinen Lebensmittelpunkt wieder stärker in die USA verlegen. Er hat auch die US-Staatsangehörigkeit.

Der promovierte Chemiker ist seit Oktober 2010 Bayer-Konzernchef. Er hat das Unternehmen neu aufgestellt und als Gesundheits- und Agrarspezialisten zwischenzeitlich zum wertvollsten Dax-Konzern gemacht. Vor allem die lukrative Gesundheitssparte spülte zuletzt hohe Gewinne in die Konzernkasse.

Die konjunkturanfällige Kunststoffsparte Covestro brachte Dekkers im Oktober 2015 als krönenden Abschluss seiner Arbeit an die Börse. Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte sich Bayer von großen Teilen seines traditionsreichen Chemiegeschäfts getrennt und dieses als Lanxess an die Börse gebracht.

Dekkers will sich von den Aktionären mit einer Dividendenerhöhung verabschieden. Der Pharma- und Chemiekonzern kündigte an, die Ausschüttung für 2015 solle 2,50 (Vorjahr 2,25) Euro je Aktie betragen. Das ist die sechste Erhöhung in Folge. «Das Jahr 2015 ist für Bayer sehr erfreulich verlaufen», betonte Dekkers in einer Mitteilung. Die Bilanz für 2015 präsentiert er an diesem Donnerstag.

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