Im vergangenen Jahr haben bundesweit 955 Menschen nach ihrem Tod ihre Organe gespendet. Damit ist die Zahl der Spender erstmals seit Jahren wieder gestiegen, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mit. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 797 Spender gezählt wurden, bedeutet das eine Steigerung von knapp 20 Prozent. 2012 hatte es letztmals mehr Organspenden gegeben – nämlich 1.046. 

Von den 955 Spendern konnten 3.113 Organe durch die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant an Patienten der acht dem Verbund angehörenden Staaten vermittelt werden. Das sind 519 Organe mehr als 2017. Darunter waren 1.607 Nieren, 295 Herzen, 779 Lebern, 338 Lungen, 91 Bauchspeicheldrüsen sowie 3 Dünndärme. Jeder deutsche Spender habe damit im Durchschnitt drei schwerkranken Patienten eine neue Lebenschance geschenkt, hieß es von der DSO. 3.264 Organe konnten in deutschen Kliniken transplantiert werden, im Jahr 2017 waren es 2.765 Organübertragungen. Aktuell stehen laut DSO in Deutschland rund 9.400 Patientinnen und Patienten auf den Wartelisten. 

Die DSO, die die Organspende in Deutschland koordiniert, führt die gestiegene Zahl vor allem auf ein verstärktes Engagement der Kliniken zurück. Sie hätten der Koordinierungsstelle 2.811 Meldungen über eine mögliche Organspende zukommen lassen, 26 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Medizinische Vorstand der DSO hofft, dass der Trend anhält. Mittelfristig seien in Deutschland 15 bis 20 Spender pro Million Einwohner realisierbar, sagte Axel Rahmel. Das zeigten die Spenderzahlen in einzelnen Regionen. Dazu beitragen könnte auch das vom Bundeskabinett vorgelegte "Gesetz für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende" (GZSO). Es stärke die Position der Transplantationsbeauftragten in den Kliniken, verpflichte durch ein flächendeckendes Berichtssystem zu mehr Qualität und Verbindlichkeit, verankere erstmals die Angehörigenbetreuung im Gesetz und sorge für eine aufwandsgerechte Finanzierung der Kliniken, sagte Rahmel.