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    Neue Wege beschreiten

    Statements der Verbände

    Dr. Jan Oliver Huber · Generalsekretär der Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
    Dr. Jan Oliver Huber Photo Simonis

    Für die pharmazeutische Industrie Österreichs war 2016 in mehrfacher Hinsicht fordernd und speziell: Zum einen wurden durch das Engagement der Industrie weitere Durchbrüche für eine moderne Gesundheitsversorgung zum Wohle der Patienten erzielt. Dank innovativer Arzneimittel und Therapien können immer mehr Patienten auch in Österreich von ihrer Erkrankung geheilt werden oder erfahren eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität.

    Zum anderen haben wir erneut unsere Solidarität für das österreichische Gesundheitssystem bewiesen, indem wir die heimischen Krankenkassen mit Solidarbeiträgen in Millionenhöhe in ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber den Patienten unterstützen Basis dafür ist der seit 2008 bestehende Rahmen-Pharmavertrag, der europaweit als Musterbeispiel gelungener Zusammenarbeit gilt. Knapp 300 Mio. Euro haben die Krankenkassen an Solidarbeiträgen von der heimischen Pharmawirtschaft erhalten, 125 Mio. davon allein im Jahr 2016. Zu den Solidarbeiträgen kommen zusätzlich auch noch die von den pharmazeutischen Unternehmen individuell gewährten Rabatte, von denen die Krankenkassen ebenfalls profitieren.

    125 Mio. Euro – das ist eine enorme Belastung für die österreichischen pharmazeutischen Unternehmen und den Großhandel. 125 Mio. Euro sind ein unvergleichliches Bekenntnis der Pharmawirtschaft zum solidarischen Gesundheitswesen. Sie sind ein wesentlicher Grund, weshalb die Sozialversicherungen abermals eine positive Gebarung aufweisen werden. Schließlich sind auch die Arzneimittelausgaben um lediglich 2,9  % gestiegen und führten somit keineswegs zu einer öffentlich immer wieder kolportierten Kostenexplosion. Diese ist, nach einem außergewöhnlichen, aber kurzfristigen Anstieg im Jahr 2015, auch 2016 nicht eingetreten.

    Die positive Gebarung der Krankenkassen durch die Solidarbeiträge der Pharmawirtschaft ist selbstverständlich erfreulich, jedoch kann sie nicht darüber hinweg täuschen, dass Reformschritte im System erforderlich sind. Stellt man Fakten anstatt Fantasiezahlen in den Fokus, wird schnell klar, dass es nicht die Arzneimittel sind, die die Kosten im Gesundheitswesen eklatant nach oben treiben.

    Es ist kein rein österreichisches Phänomen, dass innovative Arzneimittel immerzu auf ihre Kosten reduziert werden und ihr Nutzen in der öffentlichen Debatte ausgeklammert wird. Ein ganzheitlicher Blick auf Nutzen und Wert für Patient und Gesellschaft fehlt. Das wurde auch in den Gesprächen zur Modernisierung des Erstattungswesens deutlich, die die Pharmawirtschaft während 2016 mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger führte. Dabei wurde auf eine Einsparungspolitik abgezielt, die in unseren Augen jeglicher ökonomischer Notwendigkeit entbehrt, die sich existenzbedrohend auf Unternehmen auswirkt und die vor allem die Versorgungsqualität der Patienten gefährdet. Das widerspricht in höchstem Maße dem Gedanken eines solidarischen Gesundheitswesens.

    Fokus Onkologie

    Im vergangenen Jahr war dies besonders bei den neuen Onkologika ersichtlich. Österreich zählt zu den Top 5-Ländern in Europa mit den besten Überlebensraten. Dies ist mitunter auch Verdienst der klinischen Forschung: Die Onkologie ist in Österreich das am intensivsten beforschte Gebiet der Pharmaindustrie. Dank Durchbrüchen in Diagnostik und Therapie ist Krebs heute kein Todesurteil mehr. Das sind erfreuliche Nachrichten … könnte man glauben.

    Doch auch in der Krebsversorgung und -behandlung liegt der Fokus ausschließlich auf den Kosten. Ja, er liegt auf den 1,4  % der Gesundheitsausgaben, die Arzneimittel im Zuge der Krebsbehandlung seit mittlerweile 20 Jahren ausmachen. Welchen Nutzen und Wert diese Innovationen für Millionen von Patienten haben, findet keine Erwähnung.

    Das wollen wir in Österreich ändern. Wir sind daher stolz, Teil der EFPIA-Initiative „Oncology Platform“ zu sein, um auch hierzulande einen Diskurs zu schaffen, der einen ganzheitlichen Blick auf die Bedeutung einer modernen Krebsversorgung – für die immer größer werdende Zahl an Patienten – legt.

    Umsetzung der Fälschungsrichtlinie

    Auf Kurs sind wir für die ab 09. Februar 2019 in Kraft tretenden EU-weiten Serialisierungs- und Verifizierungsvorgaben für rezeptpflichtige Humanarzneimittel. Keine Frage, die Umsetzung der Fälschungsrichtlinie stellt für jeden Bereich innerhalb eines pharmazeutischen Unternehmens eine große Herausforderung dar. Umso wichtiger ist es, dass sich Unternehmen dieser Herausforderung bewusst sind, sich ihrer annehmen und das Thema von der Geschäftsführung aktiv mitgetragen wird.

    Wir waren diesbezüglich eng mit unseren Mitgliedsunternehmen in Kontakt und sind guter Dinge, die ab Februar 2019 geltenden Vorgaben adäquat umzusetzen.

    Transparenz schafft Vertrauen

    Einen neuen Weg haben wir auch mit der Initiative „Transparenz schafft Vertrauen“ eingeschlagen. Ziel der Maßnahme ist es, das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Gesundheitswesen zu stärken sowie das Verständnis für die gemeinsame Zusammenarbeit von Angehörigen/Institutionen der Fachkreise und der pharmazeutischen Industrie zu schaffen.

    Trotz eines ersten Schrittes zu mehr Transparenz, kam es zu Unkenrufen: Kritisiert wurde die mangelnde Bereitschaft zur individualisierten Offenlegung. Die Zusammenarbeit zwischen 2 Partnern im Gesundheitswesen – der Ärzteschaft und der Industrie – wurde schlecht geredet, Manipulationsvorwürfe sowie Forderungen nach einer gesetzlichen Lösung gemäß „Physician Payments Sunshine Act“ wurden laut.

    Ignoriert haben die Kritiker dabei einen wesentlichen Punkt: dass wir ohne die Zusammenarbeit zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft heute nicht auf jenem hohen medizinischen Stand wären, auf dem wir sind. Patienten würden weiterhin an Erkrankungen leiden oder im schlimmsten Fall versterben. Diese Zusammenarbeit rettet Leben.

    Uns ist bewusst, dass wir mit der Initiative die Weichen für einen Kulturwandel gelegt haben, denn in Österreich ist es bis dato (noch) nicht üblich, offen über finanzielle Bezüge zu reden. Gerade deshalb war es ein wichtiger erster Schritt. Zukünftig sollte es auch hierzulande heißen: „Über Geld spricht man. Auch im Gesundheitswesen.“

    Neue Pharmig-Spitze

    „Transparenz“ ist auch das Schlagwort des neuen Pharmig-Präsidenten Mag. Martin Munte, der im April bei der Generalversammlung für die nächsten 3 Jahre bestellt wurde. Das Präsidium sowie der Vorstand wurden ebenfalls erweitert.

    Ein zentrales Anliegen ist dem neu gewählten Präsidenten die Fokussierung auf Daten und Fakten. Die Industrie kämpft immer wieder mit Falschmeldungen, die das Vertrauen der Bevölkerung in unser Gesundheitswesen trüben.

    Aus diesem Grund lassen wir nun verstärkt Fakten sprechen. Wir konzentrieren uns auf die Themenschwerpunkte Zugang zu Innovationen, Image der Pharmaindustrie und den Standort Österreich.

    Aktiv werden für den Pharmastandort Österreich

    Die Bedeutung der pharmazeutischen Industrie für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Österreich, ist – ebenso wie die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Industrie – der Öffentlichkeit meist wenig bekannt.

    Dies möchten und müssen wir ändern. Die Industrie setzt sich aktiv für den Standort Österreich ein, doch ohne das Commitment des Bundes kann sich Österreich im internationalen Vergleich nicht (mehr) lange behaupten.

    Im Herbst wurde seitens der Regierung schließlich ein nachhaltig positives Signal für Österreichs Wirtschaft und Forschung gesetzt. Zum einen wurde die „Zukunftsstrategie Life Sciences und Pharmastandort Österreich“ präsentiert. Sie zeigt nicht nur den Wert der Branche für Österreichs Wirtschaft und Arbeitsmarkt, sondern auch das Bekenntnis der Unternehmen zum Standort. Zum anderen sollen mit der geplanten „Forschungsmilliarde“ ab 2018 öffentliche Mittel bereitgestellt werden (wobei es in Wahrheit etwas über 700 Mio. Euro sein werden).

    Wir begrüßen beide Zeichen und bleiben dennoch aktiv dahinter, damit den Worten auch Taten folgen. Wir, Bund, Länder und Industrie, müssen gemeinsam daran arbeiten, den heimischen Standort zu stärken, um auch zukünftig ein hohes Niveau an medizinischer Versorgung zu gewährleisten.

    Ausblick 2017

    2016 haben wir Projekte und Initiativen angestoßen, die uns auch im neuen Jahr beschäftigen werden. Es sind Prozesse, die alle Bereiche eines Unternehmens tangieren. Darüber hinaus gilt es, der Öffentlichkeit beständig und verstärkt unsere Leistungsfähigkeit zu kommunizieren: Wir sind ein verlässlicher Partner im Gesundheitswesen und stolz auf unsere Beiträge zu einem zukunftsfähigen, modernen Gesundheitssystem. Von diesen Beiträgen profitiert die heimische Industrie, aber allen voran profitieren davon die Patienten.

    Originaldokument