Sektoruntersuchung der Europäischen Kommission im Pharmabereich Kommentar zum Zwischenbericht vom 28. November 2008 Marc Besen und Dr. Christian Mayer Sozietät Clifford Chance, Büro Düsseldorf Am 28. November 2008 präsentierte die Europäische Kommission ihren Zwischenbericht über die Sektoruntersuchung im Pharmabereich. Den Zwischenergebnissen zufolge bestehen Hinweise darauf, dass Hersteller von Originalpräparaten gezielt den Markteintritt konkurrierender Generika blockieren oder verzögern. Weiterhin geht aus dem Bericht hervor, dass Unternehmen angeblich defensive Patentstrategien verfolgen, welche hauptsächlich darauf abzielen, Wettbewerber an der Entwicklung neuer Medikamente zu hindern. EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes betonte, dass die Untersuchung lediglich den Zweck verfolge, eine sachliche Grundlage für Entscheidungen darüber zu schaffen, ob weitere Maßnahmen der Europäischen Kommission in diesem Bereich notwendig sind. Der Bericht bezwecke nicht, etwaige Wettbewerbsverstöße einzelner Unternehmen aufzudecken. Die Auswahl der in dem Bericht hervorgehobenen Ergebnisse sowie deren Präsentation stellen allerdings klare Anzeichen dafür dar, dass weitere Maßnahmen der Europäischen Kommission folgen werden. |
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pharmind 2009, Nr. 1, Seite 80