Vom Blockbuster-Modell zur Open-Market-Innovation Ein Ansatz zur strategischen Neuorientierung in der Pharma-Industrie Teil 2*) Dr. Jochen Duelli und Dr. Andreas van d e Locht Bain & Company Germany, Inc., München Die Pharmaindustrie braucht neue Geschäftsmodelle. Denn die opportunistische Blockbuster-Strategie, mit der sie lange Zeit erfolgreich war, stößt immer mehr an ihre Grenzen: Die Kosten für ein erfolgreich am Markt eingeführtes Medikament sind inzwischen so stark gestiegen, daß der Return on Investment (ROI) inzwischen unter die Kapitalkosten gesunken ist. Das Kernproblem, die durch die drastisch gesunkene F&E-Produktivität entstehende In-novationslücke, läßt sich auch durch Fusionen nicht lösen. Es gibt auch kein neues strategisches Patentrezept. Wohl aber haben Geschäftsmodelle nach Maß, die den veränderten Anforderungen gerecht werden, vier Grundelemente gemeinsam: Fokussierung auf die tatsächlichen Kernkompetenzen des Unternehmens, mehr indikationsbezogene Problemlösungen, strategische Partnerschaften statt Alleingang, marktorientierte statt funktionale Organisation. Daraus ergeben sich Konsequenzen für den Innovationsprozeß, in dem die entscheidenden Weichen für den wirtschaftlichen Erfolg gestellt werden. Der gemeinsame Nenner heißt dabei mehr Offenheit im Innern wie nach außen - kurz: Open-Market-Innovation. Was dieser Ansatz konkret bedeutet und wie die Pharmaindustrie daraus Nutzen ziehen kann, wird im nachstehenden zweiten Teil der Publikationsfolge beschrieben. |