Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel in Deutschland
Gesetzlich verordneter Umsatzrückgang und die europäische Sicht
Teil 1
Christian Schuler und Michael Dilger
SIMON · KUCHER & PARTNERS Strategy & Marketing Consultants GmbH, Bonn
Das von der rot-grünen Bundesregierung erlassene Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung(GMG) brachte zahlreiche Neuerungen für nahezu alle Beteiligten des Gesundheitssystems. Bei Pharmaunternehmen dürfte neben der Erhöhung des Zwangsrabatts für die gesetzlichen Krankenkassen von 6 auf 16 % für nicht festbetrags-gebundene Medikamente vor allem die Ausweitung der Festbetragsregelung für Unbehagen sorgen. Da zukünftig u. a. patentgeschützte Präparate und Generika in einer Festbetragsgruppe zusammengefaßt werden können, drohen den Herstellern der entsprechenden patengeschützten Arzneimittel u. U. hohe Umsatzund Gewinnverluste. Der folgende Beitrag beleuchtet nicht nur die Konsequenzen und mögliche Strategien betroffener Unternehmen aus deutscher Sicht, sondern beschreibt auch Auswirkungen auf den europäischen Markt. Vor hier droht möglicherweise die größte Gefahr, und die Abwägung von Handlungsalternativen für den deutschen Markt wird stark von internationalen Überlegungen geprägt sein.