Rubrik: Originale
(Treffer aus pharmind, Nr. 09, Seite 992 (2002))
Dressler J
Ein Maisstärke-/Alpha-Lactosemonohydrat-Trägerstoff als direkt verpreßbarer Hilfsstoff / Dressler J
A Corn Starch / a-Lactose
Monohydrate Compound as a New Directly Compressible Excipient
Karl G. Wagner and Jochen A. Dressler
Department of Pharmaceutical Technology (Prof. Dr. Peter
C. Schmidt), Eberhard Karl University, Tübingen (Germany)
Ein Maisstärke-/a-Lactosemonohydrat-Trägerstoff
als direkt verpreßbarer Hilfsstoff
Es
wird das Tablettierverhalten eines neuen direkt verpreßbaren Compound-Trägerstoffes
(StarLac®, nachfolgend kurz als "SL" bezeichnet) bestehend
aus 15 % Maisstärke und 85 % a-Lactosemonohydrat,
im Vergleich zur physikalischen Mischung der Einzelkomponenten beschrieben.
Dafür wurden Pulvermischungen bestehend aus reinem Füllstoff
und den Komponenten sowie Füllstoff und den Komponenten sowie Füllstoff-/Wirkstoffmischungen
(Ascorbinsäure und Paracetamol) auf Pulver- und Tabletteneigenschaften,
wie Fließverhalten, Bruchfestigkeit, Abrieb und Zerfallszeit, hin
untersucht. Des weiteren werden die Kompressionseigenschaften durch Aufnahme
von Ausstoßkraft, dem Verhältnis von Unter- zu Oberstempelpreßkraft
sowie des Oberstempelwegs, dokumentiert und nach dem Heckel-Modell analysiert.
SL präsentiert sich dabei als Verbundhilfsstoff mit exzellenten Fließeigenschaften
und gegenüber reiner sprühgetrockneter a-Lactose
auch verbessertem plastischen Deformationsverhalten (Kompressibilität).
Der Verbund von Stärke und Lactose zu Agglomeratpartikeln erhöht
dabei den Stärke-spezifischen Anteil bezüglich Bindekraft und
Kompressibilität gegenüber einer physikalischen Mischung aus
Stärke und sprühgetrockneter Lactose. Der Anteil an feinkörniger
Maisstärke verhindert zusätzlich ein freies Fließen der
physikalischen Mischung, wodurch ein Zusatz von 0,3% Aerosil 200®
notwendig wird, um einen Vergleich der Füllstoffe zu ermöglichen.
Ascorbinsäure konnte in Anteilen bis zu 70% zusammen mit SL tablettiert
werden, während ein Tablettieren zusammen mit der physikalischen
Mischung nur bei 30%, wegen des Klebens an den Stempelwerkzeugen, möglich
war. Das Verpressen von Paracetamol zusammen mit SL gestaltete sich hingegen
schwieriger, ergab aber - bei einem Anteil von 70 % - Paracetamo-Tabletten
von guter Festigkeit und niedrigem Abrieb.Tabletten aus Paracetamol und
der physikalischen Mischung wiesen allgemein höhere Festigkeitswerte
auf und konnten auch mit niedrigeren Anteilen als 70% Paracetamol hergestellt
werden. Allgemein zeigten alle Tabletten eine geringe Nachhärtung
im untersuchten Zeitraum von einer Woche. Keine der Mischungen benötigte
einen weiteren Sprengmittelzusatz, wobei die SL-enthaltenen Tabletten
schneller zerfielen als die mit der physikalischen Mischung.
Key words Ascorbic
acid · Corn starch · a-Lactose
monohydrate · Paracetamol · StarLac® ·
Tablets, direct compression
1) Part 1 see Pharm. Ind. 64, No. 8 , p. 800 (2002).
© ECV- Editio Cantor Verlag
(Germany) 2002