Rubrik: Originale
(Treffer aus pharmind, Nr. 10, Seite 1194 (2005))
Seyfarth H
Die neue FDA Aseptic Guidance / Teil 1: Hygieneanforderungen / Seyfarth H
Die neue FDA Aseptic Guidance
Teil 1: Hygieneanforderungen
Hanfried Seyfarth
Biopharmaceutical Quality & Compliance / Mikrobiologie, Boehringer Ingelheim Pharma KG, Biberach/Riss
Im September 2004 erschien die Neufassung der FDA Aseptic Guidance. Dieses Papier soll den Herstellern helfen, die im Code of Federal Regulations niedergelegten Anforderungen für cGMP zu interpretieren. Es wird darin ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die gemachten Angaben keine rechtliche Verbindlichkeit besitzen, sondern lediglich das Denken der FDA zu diesen einzelnen Punkten darstellen. Alternative Ansätze zur Lösung der einzelnen Punkte sind möglich.
Dann wird auf die Hygieneanforderungen des Papiers eingegangen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Luftqualität. Hier kennt die FDA wie bisher zwei Zonen: „Critical Area“ mit Reinheitsklasse 100 (ISO 5) und „Supporting Clean Area“ mit mindestens Reinheitsklasse 10 000 (ISO 7). Die Richtlinie enthält sehr detaillierte Angaben zu physikalischen Parametern wie Druckunterschieden und den pro Stunde erforderlichen Luftwechseln.
Recht ausführliche Angaben zu Raumausstattung und Desinfektion finden sich nunmehr in der Neufassung. Sie erinnern in ihrer Ausführlichkeit an die europä-ischen GMP-Richtlinien.
Bei aseptischen Prozessen ist es ganz entscheidend, daß durch die einzelnen Prozeßschritte keine Kontaminationen gesetzt werden. Das Papier gibt detaillierte Hinweise zum Prozeßdesign, wie man Kontaminationen vermeiden kann (u. a. wird auf die Möglichkeiten der Automatisierung bis hin zum Einsatz von Robotern hingewiesen).
Sehr ausführlich geht die Aseptic Guid-ance auf die Schulung des Personals (inkl. Schulungsinhalte), Verhaltensregeln in aseptischen Bereichen, Bekleidungsvorschriften und Qualifizierung des Ankleideprocederes ein.
Die mikrobiologische Qualität der Ausgangsstoffe und Behältnisse / Ver-schlüsse (meist Stopfen) kann einen wichtigen Einfluß auf die Sterilität des Endprodukts haben. Zur Erreichung der erforderlichen mikrobiologischen Qualität (Sterilität) müssen Ausgangsstoffe und Behältnisse / Verschlüsse sterilisiert bzw. Ausgangsstoffe sterilfiltriert werden. Auch Endotoxine sind von Bedeutung für Parenteralia, da das Endprodukt frei von Endotoxinen sein muß. Deshalb sollte man endotoxinfreie Ausgangsstoffe einsetzen und dies durch geeignete Spezifikationen und Untersuchungen sicherstellen.
Key words Aseptische Herstellung • FDA Aseptic Guidance
© ECV- Editio
Cantor Verlag (Germany) 2005